Montag, 27. Oktober 2008

Borregaard-Belegschaft protestiert für Alternativprojekte und Sozialplan


150 Beschäftigte haben heute Morgen, 27.10.2008, das Zellulose-Werk in Riedholz verlassen und fordern an einer Spontandemonstration in Solothurn einen guten Sozialplan für alle sowie die ernsthafte Prüfung der vorliegenden Alternativprojekte.

Die Belegschaft der Zellulosefabrik Borregaard/Attisholz in Riedholz (SO) hat heute Morgen, 27.10.2008, an einer Betriebsversammlung einstimmig beschlossen, das ungenügende Sozialplanangebot der Borregaard-Direktion zurückzuweisen. Die Angestellten wehren sich dagegen, dass jene Mitarbeitenden vom Sozialplan ausgeschlossen werden sollen, welche zurzeit Alternativprojekte zur Totalschliessung erarbeiten.

In diesem Zusammenhang nahmen die Angestellten mit Genugtuung zur Kenntnis, dass die drei Teilprojekte «Hefe Süd», «Elektrolyse» und «Ethanol» bereits soweit fortgeschritten sind, dass sie der Geschäftsleitung zur gemeinsamen Prüfung unterbreitet werden können. Mit diesen drei Projekten könnten ungefähr 80 Arbeitsplätze gerettet werden. I

m Anschluss an die Betriebsversammlung entschieden sich etwa 150 Angestellte an einer Spontandemonstration in Solothurn teilzunehmen, wo der Borregaard heute Morgen eine Medienkonferenz abhält. Die Beschäftigten fordern mit dieser Demonstration von der Direktion nochmals nachdrücklich einen fairen Sozialplan für alle Beschäftigten, die ernsthafte Prüfung der Alternativprojekte und Respekt für ihre Anliegen. Sie behalten sich zudem eine Klage gegen Borregaard vor, falls der Konzern sich weiterhin weigert, die Konsultationsfrist gemäss OR zu gewähren.

Für Rückfragen:
Corrado Pardini, Geschäftsleitungsmitglied und Branchenverantwortlicher Papier der Unia
Daniel Flury, Präsident Betriebsgruppe Attisholz SPV
Markus Baumann, Sektionssekretär der Unia

2 Kommentare:

  1. schwimme seit einiger zeit im gewässer vor dem atisholz rum.
    schwimme die aare hoch und runter, da bekommt man einiges zu sehen und höhren.
    das die geschäftsleitung kündigungen aussprechen wird, war absehbar, aber das sie einen sozialplan vorlegt der nicht mal das papier wert ist auf dem er geschrieben ist.
    das die sozialpartner und die belegschaft, geschlossen nach solothurn gefahren sind, um der geschäftsleitung mitzuteilen
    " so nicht mit uns !!"
    war ein guter und notwendiger akt.
    ein grosses lob an die beiden parteien, dass alles profesionell ablief.
    es gab weder störungen noch ausschreitungen.
    hoffe,dass nach dieser aktion, nun ein sozialplan erarbeitet werden kann der seinem namen auch gerecht wird.
    in diesem sinne
    tìoraidh an-dràsda.

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  2. Ich verfolge die Auseinandersetzung zwischen Belegschaft/Gewerkschaften und der Direktion aus nächster Nähe. Was sich die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat von Borregaard erlauben ist einfach gesagt eine Frechheit! Sie nehmen die Belegschaft nicht ernst, versuchen sie zu spalten und wollen sich auf eine billige Art aus dem Staub machen. Dabei spielen der "Statthalter" Meili und die "Hofdame" Stöckli eine erbärmliche Rolle! Das dürfen wir nicht zulassen. Bleiben wir vereint - denn eines müssen sich die Damen und Herren der Teppichetage hinter ihre Ohren schreiben "ATTISHOLZ SIND WIR!" ...und wie sagte ein Gewerkschafter unlängst an der Betriebsversammlung: "Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat bereits verloren!"

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