Freitag, 31. Oktober 2008

Aufruf zur Zusammenarbeit an Solothurner Regierung

Arbeitnehmervertreter kritisieren die Passivität der Solothurner Regierung angesichts der drohenden Schliessung des Borregaard-Werkes in Riedholz. Der kommunikative Alleingang von Regierungsrätin Esther Gassler stösst bei den Sozialpartnern auf Unverständnis.
Die Vertreter der Belegschaft des Zellulosewerkes in Riedholz und die Gewerkschaften sind erstaunt über die heute im Solothurner Tagblatt erschienenen Äusserungen der Solothurner Regierungsrätin Esther Gassler (FDP). Sie halten diesbezüglich fest:


Die Soloturner Kantonsregierung hat sich bisher bei der Lösungsfindung im Zusammenhang mit der angekündigten Schliessung des Zellulose-Werkes sehr zurückgehalten. Ein erstes Treffen kam erst am 26. Oktober auf Drängen der Gewerkschaften zu Stande. An dem von den Gewerkschaften eingeforderten Runden Tisch am 13. November nahmen die Vertreter der Solothurner Regierung die bereits weit fortgeschrittenen Alternativprojekte offensichtlich nicht ernst. Bezeichnend ist, dass zwar die für die Arbeitslosenversicherung zuständige Amtsperson zu den Gesprächen beigezogen wurde, nicht aber die kantonale Wirtschaftsförderung.

Insofern wäre es zu begrüssen, wenn die verantwortlichen Regierungsstellen aktiver werden und mit zweckdienlichen Vorschlägen zu einer allseits akzeptablen Lösung beitragen. Die heute erschienenen Äusserungen von Frau Regierungsrätin Gassler allerdings sind in keiner Weise mit den Sozialpartnern abgesprochen worden und tragen dem aktuellen Stand der laufenden Verhandlungen nicht Rechnung. Die Sozialpartner erwarten von den Amtstellen eine frühzeitige und enge Zusammenarbeit bei der Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen. Kommunikative Alleingänge der Kantonsregierung sind sicher nicht zielführend.

Die Gewerkschaften und die Arbeitnehmervertreter konzentrieren sich nun auf eine möglichst schnelle Weiterführung der Sozialplanverhandlungen und auf die sozialpartnerschaftliche Prüfung der vorliegenden Alternativprojekte, welche die Rettung eines Teils der Arbeitsplätze möglich machen könne.


Aussagen von Esther Gassler im Solothurner Tagblatt vom 30.10.08

1 Kommentar:

  1. Unglaublich, Frau Regierungsrätin Gassler was Sie da bieten. Zuerst sagen Sie den Gewerkschaften sie sollen, statt um Arbeitsplätze zu kämpfen, den Sozialplan-Vorschlag der Firma diskutieren (mit diesem Vorschlag wären die Mitarbeitenden billig abgespiesen worden) und jetzt behauptet Sie, Sie hätten dafür gesorgt, dass alle Mitarbeitenden dem Sozialplan unterstellt werden. Interessanterweise haben davon weder die Gewerkschaften noch die Borregaard-Leitung etwas gewusst.

    Ich finde das unverschämt! Sie versuchen sich hier mit fremden Federn zu schmücken und die schwache Rolle die die Regierung in dieser Angelegenheit spielt zu kaschieren. Oder ist das für Sie bereits Wahlkampf?

    Aber glauben Sie daran, wir werden uns auch im März 2009 noch daran erinnern, wer hinter der Belegschaft gestanden ist und wer nicht. Wahltag ist ja bekanntlich Zahltag!

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