Dienstag, 21. Oktober 2008

Borregaard Attisholz


Unia-Geschäftsletungsmitglied Corrado Pardini betonte vor der auf dem Gemeindplatz von Luterbach (SO) versammelten Bevölkerung die Parallelen zwischen der aktuellen Finanzmarktkrise und dem Schliessungsentscheid des Borregaard-Managements. Er kritisierte die verantwortungslose Abzockermentalität der Topmanager, welche die Risiken beziehungsweise Kosten ihrer Strategien zur Profitmaximierung auf die einfachen Arbeitnehmenden und die Bevölkerung abwälzten. «Das ist nicht akzeptabel», so Pardini, «wir wollen retten, was noch zu retten ist».

Konkret forderte Pardini das Borregaard-Management und die Solothurner Regierung auf, endlich das bereits weit fortgeschrittene Projekt «Hefe-Süd» zu unterstützen, das mit einem Management-Buy-Out 40 Arbeitsplätze sichern würde. Wegen der unkooperativen Haltung der Borregaard-Verantwortlichen müsse nun aber mit dem Verlust von über 350 Arbeitsplätzen gerechnet werden. Darum forderte Pardini die unverzügliche Aufnahme von Verhandlungen über einen «Sozialplan, der diesen Namen verdient».

Kritik an der Solothurner Regierung

In weiteren Reden zeigten Belegschafts-Vertreter auf, dass die Schliessung des Zellulose-Werkes die Existenzgrundlage vieler Familien in der Region zertört. Unia-Sektionssekretär Markus Baumann kritisierte insbesondere die Untätigkeit der Solothurner Regierung, welche kein ernsthaftes Interesse an der Rettung der Arbeitsplätze gezeigt habe. Auch die SP-Nationalrätin Bea Heim, Gewerkschaftsbundspräsident Giorgio Tutti und SP-Vizepräsidentin Fraziska Rot forderten in ihren Solidaritätsbotschaften die Solothurner Regierung auf, endlich die Interessen der Region und der Belegschaft gegenüber dem Konzern zu vertreten.

7 Kommentare:

  1. Ich finde es schade, dass 45 Lehrstellen kaputt gemacht werden sowie 395 Arbeiter auf der Strasse stehen!!
    Ich bin selber gerade auf Lehrstellen suche und ich weiss wie schwer dies ist. Es ist nicht gerade Vorteilhaft für die Zukunft.

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  2. was denkt sich diese belegschaft eigentlich? 40 leute aus dem sozialplan ausschliessen nur weil sie einen job haben? immerhin werden 40 arbeitsstellen gesichert. warum unterstützt die geschäftsleitung dieses projekt hefe süd nicht? warum wollen sie dieses projekt auch noch scheitern lassen? und dies alles auf dem buckel der mitarbeiter... bedenklich diese norweger. wicki war mein freund, borregaard geschäftsleitung aber nicht....

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  3. Es ist schwer zu begreifen und zu verstehen, warum eine solche Firmenleitung, ihre Arbeiter die viele Jahre loial hinter Borregaard standen,Über den Tisch ziehen,und Existentzen vernichten.

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  4. Hey

    Ich finde es eine sauerei das man die 40 mtarbeiter strafen will, wo weiter machen wollen mit dem Projekt Hefe Süd.
    Die Geschäftsleitung will nur das der ganze Betrieb geschlossen wird, jetzt soll sich die Regierung einschalten und versuchen zu vermitteln.
    Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat hat doch was zu vertuschen wenn sie so reagieren.
    Der Betrieb ist nicht Konkurs sondern nur nicht mehr Rendabel, allso sollen sie auch wass den Mitarbeiter zahlen.

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  6. Sehr geehrter Herr Direktor Meili

    habe mich gefragt wie Sie sich verhalten würden, wenn Sie sich in die Lage eines Mitarbeiters versetzen könnten! was für Sie auf dem Spiel steht, kann ich nicht erahnen. ist auch nicht meine Aufgabe. Aber in meiner Verantwortung stehen Kinder denen noch Grosses bevorsteht....Was steht Ihnen und Ihrer Familie bevor? Ich als Mutter konnte bis jetzt immer mit Stolz vom Papi erzählen.Nicht selten setzte sich mein Mann mit etlichen Ueberstunden für diese Firma ein. Meine Familie verzichtete auf die Präsenz eines Vaters, welcher auch verantwortlich für die Existenz eines harmonischen Familienlebens ist. Damit meine ich ganz klar die finanzielle Absicherung aber auch als vorbildliche Funktion in der Arbeitswelt. Soll ich nun meine Philosophie ändern? wer sich gewissenhaft, ausdauernd und vor allem loyal verhält, soll dafür belohnt werden und zwar mit Respekt. Das Attisholz hat viele treue und gewissenhafte Arbeiter vorzuweisen, welche sich über Jahre für dieses komplexe Werk eingesetzt haben. Für manche sogar eine Familientradition. Auch Ihnen ist zu verdanken, dass Sie Ihre Funktion ausüben konnten. Ohne Mitarbeiter braucht es keine Direktion und umgekehrt. Gegenseitige Loyalität ist doch schliesslich eine Grundvoraussetzung für eine gute Zusammenarbeit, was schliesslich eine Firma erfolgreich macht. Dies versuche ich meinen Kindern vorzuleben....Gewiss leben auch Sie eine Philosophie vor. In Ihrer Position, Herr Meili, verfügt man sicher über eine hohe Sozialkompetenz. So stelle ich mir einen Auszug Ihres Anstellungsprofils vor... Oder würden Sie, Herr Meili, jemanden an eine Kaderposition einstellen, welcher nicht über eine hohe Sozielkompetenz verfügt? Ich würde mich sehr freuen, falls Sie sich einige Minuten Zeit nehmen würden, um diese Zeilen zu reflektieren. Ich denke, es würde Sie nichts kosten sich einmal in die gegenüberliegende Rolle zu versetzen.....
    Ein vorbildlicher Vorgesetzter ist nur solange ein Vorbild, wie er auch seine Rolle gegenüber seinen Mitarbeiter vertritt. Damit meine ich nicht nur dann, wenn eine Firma floriert. Ich frage mich, was Sie bis jetzt als angenehmen Direktor ausgezeichnet hat. Ich hoffe, dass Sie Ihre Qualifikation nochmals überdenken und sich fragen, worin sich Ihre Qualitäten wiederspiegeln. Ich hoffe, dass Ich Sie nicht persönlich angreife. Ich bin aber der Meinung, dass Sie momentan keine vorbildliche Person abgeben. Vielleicht löst mein Schreiben einige Denkanstösse aus und trifft auf ein wenig Verständnis. Oder würde es Sie nicht auch beunruhigen an meiner Stelle? Von Mensch zu Mensch : Haben Sie auch Pläne in Ihrem Leben? Wir auch...Gedanken einer Mutter.

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  7. Ich verfolge die Auseinandersetzung zwischen Belegschaft/Gewerkschaften und der Direktion aus nächster Nähe. Was sich die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat von Borregaard erlauben ist einfach gesagt eine Frechheit! Sie nehmen die Belegschaft nicht ernst, versuchen sie zu spalten und wollen sich auf eine billige Art aus dem Staub machen. Dabei spielen der "Statthalter" Meili und die "Hofdame" Stöckli eine erbärmliche Rolle! Das dürfen wir nicht zulassen. Bleiben wir vereint - denn eines müssen sich die Damen und Herren der Teppichetage hinter ihre Ohren schreiben "ATTISHOLZ SIND WIR!" ...und wie sagte ein Gewerkschafter unlängst an der Betriebsversammlung: "Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat bereits verloren!"

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